>> In jedem Frühling steckt der Zauber eines neuen Anfangs…
Die Natur erwacht langsam wieder aus ihrer Winterstarre, die Sonne erwärmt sich mit jedem Tag etwas mehr, die Weiden werden täglich grüner und saftiger, neues Leben bahnt sich seinen Weg!
Auch wenn ich die kühlen Wintermonate dick eingekuschelt in meinen zottligen Fellkleid mehr als genossen haben, freue ich mich jedes Jahr wieder aufs Neue, wenn der Frühling ins Land zieht. Das kecke Vogelgezwitscher schon früh am Morgen, versüßt einem ja schon den Tag, überall „wuselt“ sich das Leben zurück an die Oberfläche. Käfer und Ameisen krabbeln wieder über Grashalme, niedliche Kätzchen tapsen tollpatschig über den Hof. Ja, der Frühling erweckt in allen Bereichen den Zauber neues Lebens.
Der gemütliche Alltag in unserer Zottlherde verändert sich im Frühjahr ebenso, denn auch bei uns gibt es „kleine Veränderungen“: unsere Mutterkühe kalben!
Ich kann mich noch gut an meine „Kalbheit“ erinnern, den ganzen lieben langen Tag wurde ich von meiner Mutter saubergeschleckt, zwischendurch schlief ich in der Sonne oder schlürfte warme Muttermilch. Hin und wieder liefen ich und die anderen Kälber quietsch vergnügt über die Weide.
Auch wenn ich nun etwas größer war – was sollte sich da großartig ändern?
..
Naja, das mit dem Sauberschlecken ist zwar immer noch so, aber die „Milchbar“ blieb schon länger für mich geschlossen. Würde ja auch ziemlich lustig aussehen, wenn ich mit meinen riesengroßen Hörnern unter Mamas Bauch klettern würde. ☺
Trotzdem dachte ich, dass ich immer „Welpenschutz“ genießen würde, doch diesen Frühling wurde alles anders. Ich konnte schon während der Wintermonate die immer größer werdende Körpermitte meiner Mutter beobachten, dachte mir aber dabei nicht viel, denn ich stand immer noch an erster Stelle und dank unserer Zweibeiner gab es ja auch trotz Schneewiesen leckeres Heu und Silo zum Schlemmen!
Doch als die warmen Tage immer länger wurden, distanzierte sich meine Mami ein wenig von mir und suchte sich ruhige Plätze für sich… zum Glück kuschelte meine Zweibein-Mutti dafür umso mehr mit mir! ☺
Eines Morgens gab´s dann die große Überraschung: neben meiner Mutterkuh lag zusammengekuschelt ein kleines, braunes… Knäuel? Oder was war denn das nun schon wieder?
…
Neugierig ging ich ein paar vorsichtige Schritte auf sie zu, da stellte das Knäuel plötzlich seine Ohren auf und zwei blaue Augen starrten mich freundlich an! Meine Mutterkuh schleckte sanft über das noch nasse Fell des neuen Kalbes. Hmmh sollte ich nun ein kleines Geschwisterchen haben?
Da ich nicht wirklich wusste wie ich mit dieser neuen Situation klarkommen sollte, legte ich mich in einigen Metern Abstand zu dem neuen Mitglied unserer Herde und meiner Mutterkuh hin, wartete ab und beobachtete die beiden.
Einige Zeit später kamen die Zweibeiner aus ihren Stallungen und marschierten langsam auf uns zu. Meine Zweibein-Mutti kniete sich zu mir, tätschelte mir sanft den Rücken und sagte: „Bauxl, jetzt bist du ein großer Bruder!“ und zwinkerte mir dabei aufmunternd zu!
Ich? Ein großer Bruder? Donnerwetter!
Stolz erfüllte mein Herz und nun wagte ich mich ein paar Schritte näher an mein keines Geschwisterchen ran. Ich hörte meinen Zweibein-Vati sagen: „Ein kleiner Stier, wie wär´s mit dem Namen Bob?“
Bob und Bauxl – das neue Dreamteam! Perfekter konnte es doch gar nicht sein! Ich beschloss meinen kleinen Bruder von nun an auf Schritt und Tritt zu begleiten und ihn zu beschützen. Natürlich kümmerte sich meine Mutterkuh nun etwas mehr um unseren kleinen Zuwachs aber ganz ehrlich- wie könnte man auf einen zuckersüßen kleinen „Zottl“, der aussieht wie ein Teddybär (das sagen jedenfalls die Zweibeiner) auch eifersüchtig sein?
Und auch wenn ich nun nicht mehr der jüngste Spross bin, finde ich es einfach prima, dass ich bei meiner Herde bleiben kann und nicht irgendwo anders hinmuss. Aber warum auch? ☺
Zottelige Grüße,
euer Bauxl<<
GLÜCKLICH geboren, GLÜCKLICH gewachsen, GLÜCKLICH gelebt.
Die Philosophie unseres Hofes! – Bei uns bleiben die Kälber bei ihren Müttern und wachsen in einer großen Herden auf.
Wir hoffen wir konnten euch ein wenig in das Aufwachsen unserer Rinder mitnehmen und unsere Leitsätze der Mutterkuhhaltung durch die Perspektive von unserem „Bauxl“ näherbringen. ☺
Eure Fürsterhof- Familie