>> In Windeln gewickelt…
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„Beim Ochs und Esel könnt ihr schlafen, hier ist noch Platz für euch…“
Wie, Ochs und Esel??? WO BIN ICH HIER GELANDET! Seit wann schlafen denn Zweibeiner bei uns im Stall?
Viele Gedanken dazu konnte ich mir nicht machen, denn schon gab dieser Esel wieder seine nervigen Laute von sich…
Ja, zugegeben ich wurde auch mit jeder Sekunde nervöser, da ich nicht wusste wie ich mich gegenüber den Neuankömmlingen verhalten sollte. Schließlich kenne ich meine Herden-Zweibeiner schon seit einiger Zeit, aber die Beiden, die sich gerade neben mich ins Heu und Stroh saßen, hatte ich noch nie in meinem Leben gesehen.
Das Weibchen der Zweibeiner keuchte erschöpft, als sie sich fallen ließ: „Josef, lieber Josef. Die Reise war beschwerlich und bald kommt die Zeit der Niederkunft, ich fühle es…“
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Niederkunft? Achsooooo, das erklärte nun den großen runden Bauch. Aber oh Schreck? Ein Jungtier der Zweibeiner hier bei uns im Stall?? Ob das gut gehen würde? Ich hatte da ja meine Zweifel, aber niemand fragte nach meiner Meinung.
Also versuchte ich mich mit einer erneuten Fressattacke zu beruhigen und beschloss einfach mal abzuwarten, was die Nacht noch bringen würde.
Als auch der Esel endlich zur Ruhe fand und die merkwürdig helle Nacht wieder stiller wurde, bemerkte ich eine gewisse Unruhe beim Männchen der Zweibeiner, bei Josef. Er lief nervös auf und ab, während seine Frau immer wieder keuchte. Die Niederkunft war nun wirklich nicht mehr weit, dass konnte sogar ich als Zottl erkennen. Sie selbst war die Ruhe in Person, von ihr ging eine ganz besondere Wärme aus, die einen irgendwie fesselte.
Gebannt beobachtete ich die Geschehnisse, bis nach einiger Zeit ein lautes Gequengel durch die Nacht zu hören war.
Das Weibchen, die wie ich mittlerweile wusste Maria hieß, liebkoste ihr Kleines und wickelte es in Windel, wie ich Josef sagen hörte. Dann legten sie das Jungtier in die Futterkrippe!
„PAH! DA GEHÖRT MEIN FUTTER HIN!“, dachte ich und trottete auf die Krippe zu um das gleich mal klarzustellen. Doch bevor ich protestieren konnte, sahen mich diese zwei liebevollen, kleinen Augen an und ich wusste nicht wie mir geschah! Mir wurde warm in meinem Zottlfell, und eine tiefe Zufriedenheit erfüllte mich. Sollte der kleine kahle Zweibeiner doch in meiner Futterkrippe liegen, es störte mich nicht. Am liebsten hätte ich ihn abgeschleckt aber das traute ich mich dann doch nicht.
So standen Josef der Zweibeiner, der Esel und ich neben Maria und ihrem kleinen Jungtier und wir konnten nicht aufhören es zu betrachten. Wir genossen diese „Stille Nacht“, die sich irgendwie anders als alle bisherigen Nächte anfüllte.
Doch plötzlich ertönte lauter Gesang, Zweibeiner Gesang! Aber nicht so schräg wie zu Weihnachten am Fürsterhof – sondern wahrlich wunderschön!!
Na prima- vorbei war es wieder mit der Stille…<<
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Woher der Gesang wohl kommt?
Das erfährt ihr nächsten Adventsonntag.☺
Zottelige Grüße,
eure Fürsterhof Familie